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20 Februar, 2023

In Deutschland werden immer mehr PV-Kleinstanlagen bis zu 30 kW und Energiespeicher betrieben

20 Februar, 2023

Das anerkannte Expertenzentrum Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat die neuesten Daten zum Ausbau der Photovoltaik in Deutschland vorgelegt. Zu den wichtigsten aktuellen Trends gehören die Zunahme von Aufdachanlagen bis 30 kW und die Zunahme von Hausstromspeichern. Hier die wichtigsten Trends.

Die Bedeutung des Aufdachanlagensegments unter 30 kW hat in den letzten Jahren auf dem deutschen Solarmarkt stark zugenommen. Diese Anlagen haben ihren Marktanteil von 18,8 Prozent im Jahr 2018 auf 36,2 Prozent im Jahr 2021 fast verdoppelt. Die Abschaffung der Pflicht zur Meldung der EE-Eigenerzeugung für Photovoltaikanlagen im Segment 10-30 kW macht sich bemerkbar und setzt Marktkräfte frei Dominik Peter - Autor der Studie, Fraunhofer Institut Besonders starkes Wachstum verzeichneten Anlagen mit einer Leistung von 10-20 kW. Im Jahr 2020 lag der Anteil dieses Segments noch bei 2,7 Prozent, im Jahr darauf bereits bei 11,5 Prozent der neu installierten Leistung. Ab 2020 nehmen auch die Freiflächenanlagen wieder zu und machen 2021 39,7 Prozent der neu installierten Leistung aus. Im Jahr 2021 wurden 78,9 Prozent aller neu installierten PV-Anlagen mit einer Leistungsbegrenzung versehen. Laut Gesetz dürfen EEG-Anlagen nur maximal 70 Prozent der erzeugten Energie ins Netz einspeisen, da sie nicht mit einer Fernsteuerungsanlage ausgestattet sind. Diese Beschränkung, die vor allem für Anlagen bis 30 kW gilt, soll laut EEG-Novelle ab dem 1. Januar 2023 für Neuanlagen unter 25 kW entfallen. Interessant ist, dass der Anteil der einst dominierenden Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern (mehr als 50 Prozent aller PV-Anlagen zwischen 2000 und 2010) seit 2010 stetig abnimmt. Der Ausbau der heimischen Kleinstanlagen verteilt sich zunehmend gleichmäßig über alle Bundesländer. Besonders stark ist der Ausbau im Jahr 2021 in Nordrhein-Westfalen (19,6 Prozent), Niedersachsen (10,9 Prozent) und Rheinland-Pfalz (6 Prozent). Auch die Anteile von Brandenburg, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt nehmen zu. Der Anteil der nach Süden, Südwesten und Südosten ausgerichteten Anlagen ist seit 2013 rückläufig. Im Jahr 2021 machen die nach Osten ausgerichteten Anlagen bereits 10,8 Prozent der Neuinstallationen aus. Dies ist erfreulich, da diese Ausrichtung für das Netz sehr vorteilhaft ist und zur Stabilisierung der Photovoltaikleistung im Tagesverlauf beiträgt Dominik Peter - Autor der Studie, Fraunhofer Institut Auch beim Zubau ist der Anteil der nach Süden ausgerichteten Anlagen weiter rückläufig und liegt 2021 bei 55,2 Prozent. Der Großteil der neu installierten Anlagen (57,1 Prozent) hat einen Neigungswinkel zwischen 20 und 40 Grad. Auf dem deutschen PV-Markt sind Anlagen mit flachen Neigungswinkeln rückläufig (19 Prozent im Jahr 2021). Fassadenintegrierte Anlagen spielen mit einem Anteil von rund 0,1 Prozent am Zubau im Jahr 2021 kaum eine Rolle.